Schlagwort: Kommunikation

  • Der Geschichtenfänger

    Der Geschichtenfänger

    Es war einmal ein kleiner Junge namens Stephan, der jeden Abend die schönsten Geschichten von seinen Eltern hörte. Sie waren wie warme Lichter, die ihn sanft in den Schlaf trugen. Manche waren aus Büchern vorgelesen, andere wurden extra für ihn erfunden, und jede einzelne hinterließ einen kleinen, glitzernden Stern in seinem Herzen.

    Was Stephan nicht wusste: Diese Sterne waren eigentlich winzige Türen, die sich tief in seinem Inneren versteckten.

    Die Jahre vergingen, und aus dem kleinen Stephan wurde ein großer Stephan. Die Gutenachtgeschichten vergaß er fast, aber die kleinen Türen in seinem Herzen, die blieben.

    Eines Tages traf er einen seltsamen alten Mann im Park, der sich „der Geschichtenfänger“ nannte. Er trug einen schillernden Mantel aus tausend verschiedenen Geschichten und hatte Augen, die wie alte Bibliotheken funkelten.

    „Siehst du die Türen in dir?“, fragte der Geschichtenfänger und zeigte auf Stephans Brust.

    Stephan schüttelte verwirrt den Kopf.

    „Ah“, schmunzelte der Alte, „dann wird es Zeit, dass du sie kennenlernst. Denn weißt du, jede Geschichte, die du als Kind gehört hast, hat eine solche Tür erschaffen. Und durch diese Türen…“ – er machte eine bedeutungsvolle Pause – „durch diese Türen können andere Menschen direkt in dein Herz spazieren.“

    „Aber das ist doch gefährlich!“, rief Stephan erschrocken.

    Der Geschichtenfänger wurde ernst. „Ja, das kann es sein. Es gibt Menschen da draußen, die wie Geschichtendiebe sind. Sie erzählen Geschichten von Angst und Wut, von ‚Wir gegen Die‘. Sie schleichen sich durch diese Türen ein und stehlen manchmal sogar die schönen Geschichten aus den Herzen der Menschen.“

    Er zog zwei Fäden aus seinem Mantel – einen goldenen und einen dunkelgrauen. „Sieh her…“ Er ließ beide Fäden tanzen. Der goldene glitzerte warm und einladend, der graue schimmerte verlockend, aber irgendwie kalt.

    Stephan spürte, wie sich in seinem Inneren verschiedene Türen öffnen wollten. Der graue Faden zog besonders stark.

    „Stopp!“, rief er. „Ich fühle es! Der graue Faden… er will mich wütend machen, oder?“

    Der Geschichtenfänger lächelte anerkennend. „Genau. Und jetzt, wo du die Türen spürst und den Unterschied erkennst, kannst du selbst entscheiden, welche sich öffnen sollen. Du kannst lauschen und gleichzeitig wachsam bleiben. Wie ein Türhüter deines eigenen Herzens.“

    Von diesem Tag an wurde Stephan selbst zu einem Geschichtenfänger. Er erzählte Kindern und Erwachsenen von den geheimen Türen in ihren Herzen und von den verschiedenen Geschichtenerzählern – den guten, die Licht und Wärme bringen, und den anderen, die wie Schatten durch die Türen schlüpfen wollen.

    Er lehrte sie, wie man Geschichten genießen und trotzdem ihre Macht verstehen kann. Wie man die warmen von den kalten Geschichten unterscheidet. Und vor allem: Wie man selbst bestimmt, welche Tür sich öffnen darf.

    Und wenn du das nächste Mal eine Geschichte hörst, die dein Herz berührt, dann denk an Stephan und den Geschichtenfänger. Spüre die kleinen Türen in deinem Inneren. Und schau genau hin, wer dadurch eintreten möchte – ist es jemand, der Licht bringt, oder jemand, der Schatten streuen will?

    Ende

  • Ein subtiler Weg zur Veränderung

    Ein subtiler Weg zur Veränderung

    Veränderungen in Unternehmen und Teams sind oft mit Herausforderungen verbunden. Ideen stoßen auf Widerstand, Mitarbeiter sind skeptisch, und die Gefahr besteht, dass gut gemeinte Vorschläge ins Leere laufen. In solchen Fällen braucht es eine durchdachte und subtile Herangehensweise. Eine Methode, die sich in solchen Situationen bewährt hat, ist der Einsatz von „trojanischen Pferden“ – eine Metapher für das gezielte Einbringen von Ideen, die langsam, aber nachhaltig wirken.

    Was sind „trojanische Pferde“ in der Organisationsentwicklung?

    Der Begriff „trojanisches Pferd“ ist inspiriert von der Geschichte des antiken Troja, wo ein scheinbar harmloses Geschenk zum entscheidenden Durchbruch führte. Übertragen auf die Organisationsentwicklung, beschreibt es eine Strategie, bei der Veränderungen oder Ideen so eingebracht werden, dass sie zunächst unauffällig sind, aber langfristig eine tiefgreifende Wirkung entfalten. Das Ziel ist es, Impulse zu setzen, die von den Mitarbeitern selbst aufgegriffen und weiterentwickelt werden, ohne dass sie das Gefühl haben, dass etwas von außen aufgedrängt wird.

    Die Rolle des stillen Mentors

    Ein zentraler Aspekt dieser Methode ist die Rolle des „stillen Mentors“. Diese Person bringt die Idee ein, beobachtet das Team aus der Distanz und unterstützt es subtil, wenn es nötig ist. Dabei ist es entscheidend, dass das Team nicht sofort erkennt, dass die Idee von außen kam. Auf diese Weise bleibt die Veränderung „eigenständig“, und die Teammitglieder entwickeln ein stärkeres Gefühl der Verantwortung und des Engagements.

    Vorbereitung ist alles

    Bevor eine Idee als trojanisches Pferd eingeschleust wird, ist eine sorgfältige Vorbereitung unerlässlich. Der stille Mentor analysiert das Team, die bestehenden Dynamiken und die spezifischen Probleme, die gelöst werden sollen. Diese Analyse ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Idee am richtigen Punkt platziert wird und das gewünschte Potenzial hat.

    Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Platzierung der Idee. Es reicht nicht aus, sie einfach in den Raum zu werfen. Die Idee muss dort eingebracht werden, wo sie am meisten Resonanz finden kann. Das erfordert ein tiefes Verständnis für die Teammitglieder und ihre individuellen Motivationen.

    Geduld und Timing

    Eine der größten Herausforderungen bei dieser Methode ist das richtige Timing. Es braucht Geduld, um den richtigen Moment abzuwarten, in dem das Team bereit ist, die Idee aufzugreifen. Gleichzeitig ist es wichtig, wachsam zu bleiben und genau zu beobachten, wann Unterstützung nötig ist. Wenn die Idee in die falsche Richtung zu laufen droht, muss der stille Mentor entscheiden, ob wir eingreifen oder die Entwicklung laufen lassen sollte. Diese Entscheidung erfordert Fingerspitzengefühl und Erfahrung.

    Menschenkenntnis und Empathie als Schlüssel zum Erfolg

    Der Erfolg dieser Methode steht und fällt mit der Menschenkenntnis und Empathie des stillen Mentors. Es ist unerlässlich, die Bedürfnisse, Ängste und Motivationen der Teammitglieder zu verstehen, um die richtige Idee am richtigen Ort und zur richtigen Zeit einzubringen. Diese Fähigkeiten entwickeln sich durch Praxis und Erfahrung. Je mehr Situationen der stille Mentor erlebt, desto feiner werden seine Antennen für die richtigen Momente und die geeigneten Impulse.

    Fazit: Nachhaltige Veränderungen durch subtile Impulse

    Der Einsatz von „trojanischen Pferden“ in der Organisationsentwicklung ist eine subtile, aber wirksame Methode, um Veränderungen in Teams anzustoßen. Sie ermöglicht es, Ideen und Impulse auf eine Weise einzubringen, die nicht von vornherein auf Widerstand stößt. Durch geduldige Beobachtung, gezielte Platzierung und das Feingefühl für den richtigen Moment können nachhaltige Veränderungen erreicht werden, ohne dass die Teammitglieder das Gefühl haben, fremdgesteuert zu werden. Es ist eine Kunst, die Übung und Erfahrung erfordert, aber auf lange Sicht zu einer tieferen, authentischeren Entwicklung des Teams führt.

  • Der trojanische Nerd: Wie mein neuer Slogan entstand

    Der trojanische Nerd: Wie mein neuer Slogan entstand

    Manchmal führen uns die ungewöhnlichsten Wege zu den besten Ideen. So war es auch, als ich über meinen neuen Slogan nachdachte: „Der trojanische Nerd.“ Aber was bedeutet das eigentlich, und wie bin ich darauf gekommen?

    Der Begriff „Nerd“ steht für jemanden, der mit Leidenschaft und Tiefgang in ein Thema eintaucht. Nerds sind oft Innovatoren, die mit ihrer speziellen Expertise Dinge bewegen, die andere übersehen. Doch oft stehen sie eher im Hintergrund. Genau das passt zu mir: Ich arbeite oft im Stillen, doch die Wirkung meiner Arbeit zeigt sich in den Ergebnissen.

    Der „trojanische“ Teil spielt auf die Idee des Trojanischen Pferdes an, jedoch ohne die negative Konnotation. Es geht hier um die Fähigkeit, unbemerkt Ideen in bestehende Strukturen einzubringen, die dann von innen heraus wirken. Manchmal muss man eben ein bisschen subtil sein, um Großes zu erreichen – und das gelingt mir, indem ich Wissen und Ideen auf eine Art und Weise vermittle, die nicht sofort sichtbar, aber nachhaltig wirksam ist.

    Dieser Slogan spiegelt meine Art zu arbeiten wider: mit Leidenschaft, mit Tiefe und mit einem besonderen Gespür dafür, wie Veränderungen effektiv umgesetzt werden können – oft da, wo man sie am wenigsten erwartet.

    Ich freue mich darauf, diesen Ansatz weiter auszubauen und gemeinsam mit euch neue Wege zu beschreiten.

  • Vitale Organisation: Geschäftsführer und Organisationsentwickler im Dialog auf Burg Reichenstein

    Vitale Organisation: Geschäftsführer und Organisationsentwickler im Dialog auf Burg Reichenstein

    Ich war Teilnehmer der Veranstaltung auf Burg Reichenstein. Diese wurde von der Initiative „Vitale Organisation“ organisiert und brachte Geschäftsführer und Organisationsentwickler zusammen. Als Verantwortlicher der Stommel Haus Akademie bin ich zwar kein Mitarbeiter der Organeers, engagiere mich aber bei dem Netzwerk „Vitale Organisation„.

    Ich bin ein Gefährte

    Für diese Mission finden wir immer mehr Weggefährten, denen die Stärkung von Unternehmen wichtig ist. Sie sind Gründer, Geschäftsführer und Gestalter aus verschiedenen Branchen und wissen, dass eine funktionale Gestaltung von Führung und Organisation einen großen Unterschied machen kann.

    Eindrücke der Veranstaltung

    Vielen Dank für die großartigen Gespräche und den ernsthaften sowie lustigen Austausch! Ich habe viele Bilder im Kopf und viele AHA-Momente erlebt. Mein Favorit war die Erkenntnis, dass wir alle über Unternehmertum sprechen, aber unterschiedliche Worte benutzen. Unsere Herausforderung ist es, unsere Ideen so zu formulieren, dass sie für viele Menschen verständlich werden. Ich hoffe, dass diese Veranstaltung ein guter Startpunkt ist.

    Hier ein Beitrag zum Event von Jana Hasenberg auf LinkedIn.
    Hier ein Beitrag zum Event von Philipp Simanek auf LinkedIn